Wie ich mit 3 neuen Glaubenssätzen Denken (und Kontostand) verändert habe

Geld.
Kaum ein Thema ist so emotional aufgeladen. Und doch begleitet es uns jeden Tag.

Lange Zeit war mein innerer Dialog über Geld eher düster.
Meine Gedanken waren wie festzementierte Gesetze: „Ich hab es eh nicht verdient.“, „Ich hab nicht genug, um was abzugeben.“, „Das kann ich mir nicht leisten.“

Und das Verrückte?
Diese Sätze haben sich bewahrheitet. Immer und immer wieder.
Bis ich angefangen habe, sie zu verändern.

1. „Ich hab es nicht verdient“ → „Geld kommt von überall zu mir“

Ich weiß noch genau, wie ich zum ersten Mal versuchte, diesen Satz wirklich in mir zu verankern. Überall liest man über Mindset und Glaubenssätze und Bla bla… Als ob das ein Allheilmittel wäre.

Ich war auf dem Weg nach Straßburg und sagte mir gefühlt hundert Mal:

„Geld kommt von überall zu mir.“

Was passierte?
Ich fand über 5 Euro auf der Straße, verteilt in einzelnen Münzen, an ganz verschiedenen Orten, irgendwo in Straßburg. Ein schöner Moment, aber noch kein tiefes Umdenken. Es ist mir zwar aufgefallen, aber ich habs irgendwie noch nicht tief genug aufgesaugt.

Ein paar Jahre später bin ich wieder nach Straßburg. Irgendwie hatte ich ein Déjà Vu. Wieder kam mir der Satz ins Hirn. Ich hab es mir erneut die ganze Fahrt gedanklich vorgesagt. Geld kommt von überall zu mir. Diesmal: 2,83 €, wieder an mehreren Orten. Dazu muss ich konkret werden: Einmal 2 Euro. Weiterlaufen. Einmal 50 Cent. Weiterlaufen. Einmal 20 Cent. Weiterlaufen. Einmal 10 Cent. Weiterlaufen. Einmal 2 Cent und nach weiterlaufen noch einmal 1 Cent. Es war jetzt nicht die konkrete Reihenfolge, die weiß ich nicht mehr. Aber wie bitte kann es sein, dass ich an nur einem Tag sechsmal Geldmünzen finde? Das ist doch wirklich nicht normal.

Zufall? Vielleicht.
Für mich war es ein Zeichen: Mein Fokus verändert, was ich wahrnehme.

Was hat sich seitdem getan? Geld hat mehr als nur einen Weg gefunden, zu mir zu kommen. Eher gefühlt hunderte Wege. Es bleibt spannend. Immer wieder findet es einen Weg, der mir bis dato noch nicht bekannt war. Über manche dieser Wege werden noch Beiträge auf diesem Blog folgen.

2. „Ich hab nicht genug, um was abzugeben“ → „Was ich gebe, kommt mehrfach zurück“

Früher wäre es mir schwergefallen, spontan für jemand anderen zu zahlen. Ich dachte immer, ich bin arm. Ich muss sparen. Es reicht ja nicht einmal für mich. Ich kann nichts abgeben. Wie das Leben so spielt durfte ich von großartigen Menschen Hilfe erfahren und genauso großartigen Menschen meine Hilfe zuteil werden lassen. Langsam und unbemerkt hat sich dieser Glaubenssatz von selbst gewandelt.

Eine tolle Situation war eine Verabredung, die ich auf dem Weihnachtsmarkt hatte. Mein „Date“ hatte mich sitzen lassen. Ich hatte aber einen Gutschein für 2 Kinderpunsch und 2 Bratwürste. Was mach ich damit? So viel wollte ich gar nicht Essen. Ich hab einen Obdachlosen gesehen und spontan gefragt, ob er nicht Lust hat, mit mir diesen Gutschein einzulösen. Er hatte einen Hund dabei. Wir sind also zu dem Stand, haben unseren Kinderpunsch getrunken, unsere Bratwurst mit seinem Hund geteilt und uns super unterhalten. War ein netter Nachmittag, auch wenn wir nur etwa eine Stunde zusammen dort waren. Bis heute noch denke ich gerne daran zurück. Das war ein viel schöneres Erlebnis, als das „Date“ hätte sein können und hat mir viel mehr zurückgegeben als dieser halbe Gutschein wert war. Dankbarkeit, Verständnis und Offenheit. Mit nichts zu bezahlen.

Wirklich bewusst wurde mir die Veränderung in meinem Denken aber erst kürzlich in dieser Situation: Eines Tages stand ich beim Bäcker in der Schlange. Vor mir merkte eine junge Frau, dass sie weder Karte noch Bargeld dabeihatte.

Früher: „Oh, wie peinlich, die Arme“
Heute: „Kein Problem, ich zahl das.“ – Rund 5 Euro.

Ein paar Stunden später kam ich nach Hause. Im Briefkasten lagen 80 Euro. Mein Nachbar hatte sich freiwillig an meinen WLAN-Kosten beteiligt, obwohl ich ihm schon mehrfach gesagt hatte, dass er es auch kostenlos nutzen darf.

Mein Learning: Was ich gebe kommt mehrfach zurück. Das gilt übrigens nicht nur für Geld. Es gilt auch für Hilfe, Zeit, Liebe, Freundlichkeit, … alle guten Dinge auf der Welt. Bist du mal so richtig gut gelaunt durch die Straße gelaufen und hast jeden freundlich angelächelt? Irgendwie lächelt dann doch jeder zurück. Was man aussät wird man ernten.

3. „Dafür bin ich zu geizig“ → „Das habe ich verdient“

Ich hab schon oft Dinge gesehen, die mein Leben verbessern oder verschönern könnten und habe sie mir früher nie gegönnt. Alles war eine Kosten-Nutzen-Rechnung.

Wie viel Lebenszeit kann ich sparen, wenn ich einen Roboter-Staubsauger kaufe? Viel. Ok, also zog ich los und kaufte das billigste Model was es auf Kleinanzeigen für 10 Euro gab. Ich hab festgestellt: Es fährt wie vom Teufel besessen kreuz und quer durch die Wohnung, wird niemals alle Ecken erreichen und braucht 3 Tage, bis nur ein Raum sauber ist. Durch diese wilde und unstrukturierte Fahrweise nimmt er viele Wege 10x bevor er die noch dreckigen Stellen auch nur 1x anfährt. Außerdem findet er seine Ladestation nicht wieder und bleibt einfach mitten im Weg stehen, wenn der Akku leer ist. Wenn ich spontan Gäste hatte, war es trotzdem nicht sauber. Das Ding fuhr nur, wenn ich auf seinen Knopf gedrückt habe. All das war der Grund für mein Umdenken, denn diesen unnützen Staubsauger hatte ich dank meinem Geiz sicherlich verdient.

Ich wollte aber eine saubere Wohnung ohne mich ständig drüber zu ärgern. Ich wollte Gäste empfangen und bevor ich selbst zuhause war schon wissen, dass ich in eine schön gesaugte Wohnung zurück kehre. Also hab ich das Geld in die Hand genommen und für super teuer den damaligen Marktführer gekauft. Seitdem saugt er, wenn ich ihm per App den Befehl gebe. Wenn sich Gäste anmelden, drücke ich schnell auf „saugen“. Wenn er dann fährt, zeichnet er eine Karte der Wohnung und merkt sich, wo Hindernisse stehen. Er umfährt sie und zieht geordnete Bahnen, sodass jede Stelle der Wohnung sauber wird. Und genau das habe ich mir auch verdient! Weil ich bereit war, den angemessenen Preis dafür zu zahlen.

Anderes Beispiel: Ich war bei einer Art-Night und habe ein tolles Bild gemalt. ich war stolz auf mich. Es ist wunderschön geworden. Ich hängte es in meiner Wohnung auf. Ich liebe es! Mit der Zeit sind allerdings die Farben verblasst. Es ist zwar noch ganz hübsch, aber nicht mehr so knallig bunt wie damals. Nochmal nachbessern kann ich nicht, da ich die Farben nie wieder so treffen kann, wie sie mal waren. Schon sehr schade… Dann hab ich ein Bild von Tanja gekauft. Es ist bunt und knallig. Ich liebe es! Natürlich durfte es nicht auch so verblassen wie mein Eigenes. Also bin ich zu einem Experten für Bilderrahmen. Ja, so jemanden gibt es. Er hat mich sehr kompetent beraten, ein passendes Passepartout gefunden, den passenden Rahmen gefunden, alles super. Ich konnte wählen zwischen normalem Glas (40 Euro) und UV-Schutzglas (100 Euro). Natürlich hab ich dann das UV-Schutzglas genommen, da damit die Farben vor Sonneneinstrahlung besser geschützt sind und nicht mehr einfach verblassen. Weil ich es verdient habe. Weil Tanjas Meisterwerk es verdient hat. Früher hätte ich aus „ich bin zu geizig dafür“ noch nicht einmal das tolle Kunstwerk erworben. Und dennoch freue ich mich bis heute jeden Tag es anzuschauen.

Witzigerweise spart mir dieses Denken regelmäßig Geld. Wenn ich gleich das „Gute“ kaufe, dass ich verdient habe, spare ich mir die Kosten und den Ärger, den das billigere Pendant ausgelöst hätte. Schont somit die Nerven und den Geldbeutel.

3 Schritte, um deinen Geld-Mindset-Schalter umzulegen

  1. Identifiziere deinen alten Glaubenssatz.
    Schreib ihn auf. So lange er unbewusst bleibt, steuert er dich. Mindestens so lange, bis das Leben oder du selbst (!!) dich gezielt eines Besseren belehrst.
  2. Formuliere ihn positiv um.
    Aus „Ich hab es nicht verdient“ wird „Geld kommt von überall zu mir.“ Wichtig ist, dass es realistisch ist und du Beispiele finden kannst, die deinen neuen Glaubenssatz bestätigen.
  3. Wiederhole
    Mindestens 10 Mal am Tag. Nicht runterleiern, sondern so, dass du es fühlst. Wie geht es dir, wenn du weißt, dass es wirklich wahr ist? Fühle dieses Gefühl.

Mini-Experiment

  • Wähle einen negativen (Geld-)Glaubenssatz aus.
  • Ersetze ihn durch eine positive Formulierung.
  • Sprich ihn diese Woche jeden Tag bewusst aus.
  • Achte auf kleine Zufälle und Gelegenheiten, die zu deiner neuen Überzeugung passen.
  • Teile es in den Kommentaren

Wer weiß, vielleicht findest du ja schon bald deine ersten Münzen auf der Straße oder siehst Möglichkeiten, anderen zu helfen. Egal was passiert – du verdienst nur das Beste.

3 Gedanken zu „Wie ich mit 3 neuen Glaubenssätzen Denken (und Kontostand) verändert habe“

  1. Pingback: KW35/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

  2. Liebe Sandra,

    dein Beitrag zeigt beeindruckend, wie kraftvoll eine innere Haltung ist – dass wir damit nicht nur unser Denken, sondern tatsächlich auch unsere Lebenswirklichkeit gestalten können. Deine Offenheit, wie du deine alten Glaubenssätze umgewandelt hast – von „Ich hab es nicht verdient“ hin zu „Geld kommt von überall zu mir“ und Co. – ermutigt mich total. Besonders gefällt mir, wie du anhand persönlicher Erfahrungen zeigst, dass echte Veränderungen im Alltag anfangen: mit kleinen Momenten, der Bereitschaft zu geben und der Wertschätzung für sich selbst. Deine Klarheit und Authentizität sind ein echtes Geschenk!

    Viele Grüße
    Anja

    1. Liebe Anja,

      vielen Dank für deinen Kommentar💛
      Genau das ist meine Intention: zu zeigen, dass Veränderung nicht immer mit einem riesigen Knall beginnt, sondern oft in kleinen Alltagssituationen entsteht. Und wenn sich das Mindset erst einmal ein Stück verschiebt, öffnen sich plötzlich Türen, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat.

      Es freut mich total, dass dich mein Beitrag ermutigt hat. Hast du selbst schon mal einen Glaubenssatz bewusst umformuliert und dabei etwas Spannendes erlebt?

      Herzliche Grüße
      Sandra

Schreibe einen Kommentar zu Anja Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen